>In der Ur-Ur-Urzeit es war einmal ein sehr reicher König, der einen sehr intelligenten Sohn hatte. Kundungo war stolz und gleichzeitig unzufrieden mit Memmo.
>Memmo hatte viele Fantasien. Er konnte die Zukunft sehen. Er konnte auch gut rennen, jagen und sehr wunderbare Geschichten erzählen.
Memmo war auch unzufrieden. Er wußte, dass der Mensch nicht immer ohne Schuhe laufen konnte. Niemand hatte bisher Schuhe getragen. Aber Memmo wollte Schuhe haben.
Nach langen Diskussionen über dieses Thema gab der Vater auf und wollte den Wunsch von Memmo erfüllen. Aber nicht wirklich! Er wollte nur Memmo überzeugen, dass das nicht möglich wäre. Er suchte einen Zauberer aus dem Oriente und beauftragte ihn, ein Paar Schuhe, mit denen Memmo nicht gehen konnte, zu zaubern.
Und das Ergebnis war so, dass auf einer großen Feier Memmo seine neuen Schuhe tragen durfte. Man konnte diese Schuhe aber nicht richtig bewegen!Wenn mit einem ein Schritt gemacht wurde, konnte der andere nur die Ferse hochheben, weil die Schuhspitze ganz fest am Boden klebte.
Auf der Feier trug Memmo die Schuhe und wollte damit gehen, aber er konnte nicht. Nur ein Schritt nach vorne, nach hinten oder zur Seite war möglich. Und den anderen Fuß konnte er nicht absetzen, nur die Ferse hochheben.
Einmal mit rechts oder mit links, als nur abwechselnd. Memmo war in diesem Moment sehr traurig. Alle haben über ihn gelacht. Aber er hörte nicht auf zu gehen. Dabei geriet er in Trance. Er wollte erleben, wie die Schuhe sich in der Zukunft bewegen würden. Aber es ging nicht. Doch er hörte dabei Musik aus der Zukunft. Sie kam aus einem anderen Land, sehr weit entfernt von Afrika, wo viele Afrikaner lebten. Und so hat er durch diese Musik einen Schritt gefunden, den seine Schuhe machen konnten.
Mit dem rechten Bein trat er einen Schritt zurück, mit dem linken konnte er nur die Ferse hochheben, die Fußspitzen blieben weiter fest am Boden kleben. Danach kam er mit dem rechten Bein zurück neben den linken und machte anschließenden mit dem linken Bein einen Schritt nach vorne. Dabei hatte er sehr viel Spass und er hat so gut getanzt, dass alle anderen, obwohl sie die Musik aus der Zukunft nicht hören konnten, seinen Bewegungen sehr schön fanden. Daraufhin wollten sie auch diese Schuhe haben und die Bewegungen damit machen.
Der Zauberer und der König waren einverstanden, dass für alle, die wollten, solche Schuhe beschafft wurden. Und so wurde es eine Tradition bis zum Ende des Kundungo-Königreiches. Kundungo wurde getötet von einem Sklavenfänger und Memmo wurde verkauft und nach Kuba geschickt. Niemand wußte mehr von seiner Herkunft. Er war ein einfacher Sklave geworden. Bei der Arbeit in der Plantage hat er so schöne afrikanische Lieder gesungen und an Feiertagen so gut getanzt, dass er von allen Sklaven imitiert wurde.
Die Musik wurde auf Holzkisten gespielt. Klar, ohne Schuhe. Und diese Musik nannten sie Guanguancó. Fast 200 Jahre später wurde von hoch gebildeten Musikern durch die Fusion von französischer Musik und Tanz "Contradanza" mit afrikanischen Rhythmen der Tanz "Danzon" erfunden. Der Danzon wurde der Vorläufer von der Salsa, die wir heute genießen konnten.
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